60 Jahre Ecurie Basilisk

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Ein stolzes Jubiläum - Ausführlicher Bericht und tolle Fotos und Dokumente zum herunterladen. Der Bericht ist im voller Länge auch unter dem Foto zu sehen.

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Die verschieden Logos in der Geschichte der Ecurie Basilisk

Die Ecurie Basilisk Fahrer von 1955 - 61

Die Ecurie Basilisk Fahrer von 1961 - 67

Das 1. Clubrennen im Jahre 1962

Ecurie Basilisk Fotos von 1968

Das Clubrennen von 1969 auf dem Hockenheim Ring

Die national Elite der Ecurie Basilisk Fahrer von 1974

Extrablatt "Dr Basilisk" von 1976

Die Ecurie Basilisk Fahrer von 1991 - 94

Die Ecurie Basilisk Fahrer von 1996 - 2000

Die Ecurie Basilisk Fahrer von 2002 - 04

Die Ecurie Basilisk Fahrer von 2004 - 05

Und noch ein aktuelles Foto:

Integra Ecurieaner

Clubkollegen und zugleich Gegner mit ihren Honda Integra in der SuperSerie 2015: Patrick Stöckli, Club-Mehrfachmeister Giuliano Piccinato und Ex-Präsident Roberto Zürcher (von links).


Der Bericht zum 60 Jahre Ecurie Basilisk:

60 Jahre Ecurie Basilisk

Ein stolzes Jubiläum

Wer heutzutage seinen 60. Geburtstag feiert, der findet sich in der Regel noch nicht besonders alt. Ähnlich verhält es sich mit der Ecurie Basilisk, die vor sechs Jahrzehnten in Basel gegründet worden ist. Und trotzdem ist „die Ecurie“, wie sie von ihren Mitgliedern und den Szenekennern kurz genannt wird, schier ein Methusalem unter den Automobilsport-Vereinigungen in der Schweiz. Denn von den überregionalen Clubs ist keiner älter, und nach dem Verschwinden von SAR und FRC ist die Ecurie Basilisk hinter der erst einige Jahre später gegründeten Equipe Bernoise punkto Anzahl seiner aktiven und passiven Mitglieder der zweitgrösste Verein seiner Art in der Deutschschweiz.

Wahrscheinlich ist sie sogar der zweitgrösste Club im ganzen Land, denn genaue Mitgliederzahlen sind von anderen Ecuries, Equipes und sonstigen Rennställen kaum bekannt. Sehr wohl jedoch von den Basilisken, unter denen es per 1. Januar 2016 90 Aktivmitglieder, 14 Ehrenmitglieder, 14 Passivmitglieder und 33 Freimitglieder gab. Dass die Anzahl der Letzteren stetig steigt, ist „Fluch“ und Segen zugleich. Denn je älter die Ecurie Basilisk wird, desto älter werden auch die treuesten Mitglieder und diese statutengemäss nach 25 Beitragsjahren von ihren finanziellen Verpflichtungen entbunden. Dass viele danach ihren Obolus freiwillig entrichten und ihn als Spende sehen, ist ein schöner Zug – und gerade das ist einer der Punkte, der das Überleben einer solchen privaten Interessensgemeinschaft auf kurz oder lang sichert. Werfen wir also einen Blick in die durchaus bewegte Clubgeschichte der Jubilarin.

Die glorreichen Sieben

Am 11. Januar 1956 gründeten die sieben vom Rennsport infizierten Werner Brändli, Fritz Fanti, Josef Jeger, Renato Maggiorini, Kurt Sauter, Walter Senn und Heini Walter die erste rein automobilsportliche Vereinigung in der Nordwestschweiz. Schreibmaschinenverkäufer Maggiorini war erster Präsident und versteckte sich als Rennfahrer unter dem Pseudonym „Basilius“. Sauter war ein bekannter Konstrukteur von Sport- und Rennwagen, mit denen etwa der Clubkollege und spätere Bergeuropameister Heini Walter Siege bei nationalen Slaloms errang.

Laut Statuten – und daran hat sich im Prinzip bis heute nichts geändert – bezweckte der anfänglich Renngemeinschaft oder kurz R.G. Basilisk genannte Verein die Förderung des Automobilsports im In- und Ausland, die Durchführung von automobilsportlichen Veranstaltungen und natürlich die Pflege der Kameradschaft unter den Mitgliedern. Manche waren übrigens untereinander noch per Sie. Wer Mitglied werden wollte – oder vielmehr es werden durfte – hatte sich an die Ordnung zu halten. So legte der Vorstand Wert darauf, „dass sämtliche Aktiv- und Passivmitglieder die Versammlungen, Sitzungen usw. mit ihrer Anwesenheit beehren oder im Verhinderungsfall Mitteilung machen. Nur durch Ordnung und Disziplin ist es möglich, eine Gemeinschaft zu fördern und zu festigen.“ Auch wenn die rege Teilnahme am Clubleben bis in die Gegenwart gewünscht wird, wäre solch resolute Vorschriften heutzutage undenkbar.

Die Ecurie wächst schnell

Aus Dokumenten der Anfangszeit geht hervor, dass der Namenswechsel von der R.G. zur Ecurie Basilisk etwa im August 1957 erfolgte. Offenbar pflegten vor allem die Vorstandsmitglieder nicht nur sportliche Beziehungen, sondern auch geschäftliche, was zuweilen zu Streitereien führte. Nach Querelen innerhalb der Ecurie und auch aufgrund privater Schwierigkeiten nach einem schweren Verkehrsunfall trat Maggiorni im Mai 1962 aus dem Vorstand zurück. Neuer Präsident wurde mit Dr. Hans Kühnis, der als Chemiker Leiter einer Forschungsabteilung bei der Firma Geigy war, das neben Heini Walter erfolgreichste Ecurie-Mitglieder jener Zeit. Nach fünf Jahren betrug der Mitgliederbestand bereits 71 Leute, davon 24 lizenzierte Fahrer. Die Ecurie Basilisk galt damit bereits als eine der erfolgreichsten Schweizer Rennvereinigungen überhaupt!

Da Kühnis auch im SAR (Schweizer Autorennsport Club) stark engagiert war und dort das Präsidium übernahm, übergab er dieses Amt in der Ecuria Ende 1965 an Fredy Bisang. Der Teilhaber der Hemdenfabrik Bila in Lausen war bis dahin bereits eine der treibenden Kräfte innerhalb der Ecurie und auch einer ihrer erfolgreichsten Vertreter auf den Rennstrecken. Bisang leitete den Club vier Jahre lang, ehe er das Zepter an den jungen, ehrgeizigen Ruedi Moser weiterreichte. Das tat er gerne, handelte es sich doch um seinen Schwager, der durch ihn zum Rennsport stiess und an der GV 1968 in den Vorstand gewählt worden war.

Partnerschaft mit dem ACS

Unter Bisangs Amtsführung galt 1968 als ein wichtiges Vereinsjahr, wenn man die sportlichen Errungenschaften ausklammerte. Erstmals gab es eine richtige Clubmeisterschaft mit Pokalen im Wert von 500 Franken. Als geradezu tiefgreifendes Ereignis wertete er die Zusammenarbeit mit der ACS Sektion Basel. Dank eines Vertrags waren die Ecurieaner nun bei ACS-Veranstaltungen in der Lage, massgebende Wünsche anzubringen und zu verwirklichen. Umgekehrt wurden Ecurie-Veranstaltungen, etwa in Hockenheim und Lignières, durch die Teilnahme von ACS-Mitgliedern aufgewertet. Durch die grössere Teilnehmerzahl konnte man sich dadurch auch finanziell kostspieligere Veranstaltungen erlauben. Am 31. Dezember 1975 wurde diese Vereinbarung erneuert. An der guten Zusammenarbeit hat sich bis heute nicht viel geändert, ausser dass die damaligen Vereine – die konkurrenzierende Scuderia Basilea und die SAR-Gruppe Basel - nicht mehr existieren und die Ecurie Basilisk dafür stärker denn je das sportliche Rückgrat des ACS Basel bildet.

Ruedi Moser leitete die Ecurie während neun Jahren bis zur GV am 27. Januar 1979; auch er trug zu vielen Innovationen bei. Leider verstarb er im Dezember 2000 allzu früh an den Folgen eines Herzversagens. Dafür freut sich sein Schwager Fredy Bisang als das mittlerweile dienstälteste Mitglied (Eintritt 1957) im Jubiläumsjahr noch solch guter Gesundheit, dass er bei jeder Gelegenheit einen Alfa Romeo hervornimmt und mit Freunden des Alfa-Clubs Tempi Passati durch halb Europa gondelt. Notabene liefert Bisang immer noch die Startnummern für manchen Veranstalter von aktuellen Schweizer Rennen. Sein langjähriger Weggefährte Hans Kühnis erlag hingegen 2003 einer schweren Krankheit, und der erste Präsident Maggiorini starb 2005.

Schwierige Präsidentensuche

Nach Mosers Demission wurde Peter Pellmont zum Präsidenten gewählt. Dieser leitet die Ecurie für vier Jahre bis 1983, danach folgten das jahrzehntelange Vorstandsmitglied Hans Engesser (8 Jahre), Daniel Mauerhofer (10 Jahre) und Sven Friesecke. Unter seinem Präsidium feierte die Ecurie Basilisk im März 2006 ihr 50-Jahr-Jubiläum. Dass der Verein bisher dahin nur acht Präsidenten „verbraucht“ hatte, sprach für ihn. Sie alle verbindet nicht nur Liebe, Fleiss und Aufopferung für den Club, sondern auch die Bereitschaft, sich für ihn nach aussen einzusetzen.

Wie in vielen Vereinen wurde es zunehmend schwieriger, geeignete Leute zu finden, die zu all dem bereit sind. Nicht der Wille, sondern die verfügbare Freizeit ist meistens der Knackpunkt. Nach Sven Friesecke übernahm zuerst Roberto Zürcher den Vorstandsvorsitz, ehe ihm Bettina Schmid als erste Frau in diesem verantwortungsvollen Amt folgte. Ihr Vater Werner Schmid gehörte einst jahrelang dem Vorstand an und ist längst Ehrenmitglied, ihr Bruder Roland wirkt mittlerweile ebenfalls an der Front mit. Leider konnte sich auch Bettina Schmid nicht für eine längere Amtszeit verpflichten, so dass wieder ein neuer Präsident her musste. Weil ihm die Ecurie, der er 1975 beigetreten ist, sehr am Herzen liegt, stellte sich Peter Pellmont ab der GV 2015 als Präsident ad interim zur Verfügung – zum zweiten Mal nach der Amtsperiode 1979 bis 1983. So führt Pellmont die Ecurie Basilisk unter tatkräftiger Hilfe seiner Vorstandskollegen Markus Meier (Vizepräsident), Raymond Stofer (Sport), Claude Hollinger (Unterhaltung), Roland Schmid (Kommunikation), Daniel Weyeneth (Kassier) und Lukas Ryf (Beisitzer) ins Jubiläumsjahr 2016.

Erfolgreiche Ecurianer

Zum Glück mangelt es der Ecurie Basilisk dafür nicht an aktiven Fahrern. Seit jeher wurde angestrebt, möglichst viele talentierte Aktive nicht nur aus der Region, sondern aus der ganzen Schweiz zu rekrutieren. Einige haben sogar Rennsportgeschichte geschrieben, angefangen bei Heini Walter und Dr. Hans Kühnis, die in den frühen Sechzigerjahre in der damals äusserst populären Bergeuropameisterschaft triumphierten, über Marc Surer (Formel-2-Europameister 1979) und Peter Sauber (Formel-1-Teamchef).

Die ellenlange Liste aller bedeutenden Meistertitel und namhaften Erfolge von Rennfahrern aus der Ecurie Basilisk kann man an separater Stelle unserer Homepage (Link Sport/Sportgeschichte) entnehmen. Die erfolgreichsten Fahrer der Gegenwart, welche auch unter der Bewerbung der Ecurie Basilisk starten (was nie bei allen der Fall war,), sind der fünffache Schweizer Bergmeister „Raketen-Bruno“ Ianniello, der mit seinem Lancia Delta S4 zu den Publikumslieblingen auf Bergrennstrecken zählt, und Giuliano Piccinato, der schon 1993 Schweizer Serienwagenmeister war und die Konkurrenz bei Slaloms und Bergrennen immer noch aufmischt. Kein Wunder, ist er seit 2010 ununterbrochen Ecurie-Meister geworden. 2016 wurde „Picci“ mit seinem Honda Integra Type R Vizemeister im Schweizer Bergpokal, und so lässt er sich am 60-Jahr-Jubiläumsabend am 19. März 2016 im Restaurant Safran Zunft im Herzen von Basel völlig verdient als Clubmeister 2016 feiern.

Umfassende Chronik

Mehr über die spannende Geschichte der Ecurie Basilisk erfährt man übrigens in der zum 50-Jahr-Jubiläum anno 2005 in Buchform erschienenen Chronik. Diese ist zum Preis von Fr. 38.- online unter dem Link Accessoires zu bestellen. Viel Lesevergnügen wünscht der Autor der Chronik und Verfasser dieser Zusammenfassung über 60 Jahre Ecurie Basilisk.

Peter Wyss

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